Dieses Konzept schlummerte lange in meinem Archiv und heute erblickt dies endlich das „Licht der Welt“.
Bekannt ist: Viele Wege führen nach Rom.
Wenn Du mit Deinem Unternehmen in Social Media aktiv sein willst, dann musst Du strategische und taktische Entscheidungen treffen. Infolgedessen leiten sich unterschiedliche Aufgaben ab. Einerseits sind diese allgemein für Deine Online-Strategie von Bedeutung. Andererseits beeinflussen diese auch Deine Social-Media-Strategie.
Solltest Du jetzt denken, dass dieses Thema für Unternehmen überhaupt keine Rolle spielt, dann lies Dir diesen aktuellen Artikel durch: „„Die Ära des Distributed Content ist vorbei“: Publisher finden auf der SXSW deutliche Worte für Facebook“ [1]. Dieser Artikel zeigt die Auswirkung, wenn Unternehmen sich für eine Social-Media-Strategie entschieden mit Quelle Social Media.
Online-Strategie und das eigene Geschäftsmodell
Persönlich empfehle ich meinen Kunden nicht dem aktuellen Hype hinter her zu rennen. Viel mehr zählt für die eigene Online-Strategie das eigene Geschäftsmodell und die eigene Corporate Identity. Jedoch stellt sich hier die erste Frage: Was bedeutet konkret – „eigene Geschäftsmodell“? Immerhin ist ein Geschäftsmodell ein Konglomerat von mehreren Teilaspekten wie beispielsweise die Positionierung, die Preisstrategie, die Zielgruppe, die angebotene Leistung, der Markt, die Innovation, die Finanzen. Während der Hype immer kurzfristig an Bedeutung gewinnt, muss das eigene Geschäftsmodell langfristig bedeutsam sein. Daher lehnt sich das – Konzept der Quelle – an die langfristige Sichtweise an.
Klar!
Jetzt können wir diskutieren, ob jedes Geschäftsmodell langfristig erfolgreich ist. Oder was konkret als Zahl – langfristig erfolgreich – heißt. Strategisch heißt in der Regel mehr als 5 Jahre. Bei einem Unternehmen mit einem Geschäftsmodell ist meiner Meinung nach diese Zahl wesentlich höher. Daher setze ich hier 50 bis 100 Jahre voraus. Für Dich ein extra Bonbon: Die älteste, aktive deutsche Marke ist über unglaubliche 300 Jahre alt.
Was liegt dem Konzept der Quelle zugrunde?
Dem Konzept der Quelle liegt die folgende Frage zugrunde: „Wo soll der unternehmerische Content online zur Verfügung gestellt werden?“
Dafür stehen 3 Lösungen zur Verfügungen:
- Die eigene Corporate Website beziehungsweise das eigene Corporate Blog oder der eigene Online-Shop dient als „Quelle“.
- Als „Quelle“ dient ein bestimmter Social-Media-Account wie zum Beispiel eine Facebook Seite oder ein Account auf Twitter oder Instagram.
- Ein spezieller Messenger-Dienst dient als „Quelle“.
Die eigene Website als eigener Content-Hub mit voller Hoheit
Wenn Du Dich für ein Kommunikationsmix für Dein Unternehmen entscheiden musst, dann kannsT Du Deine eigene Website als „Content-Hub“ ins Zentrum stellen wie dies zum Beispiel der Blogger Lars Hahn in seinem Artikel: „Social Media: Blog, Xing, Twitter, Instagram und Kaffeetrinken. Mein Kommunikationsmix.“ [2] beschreibt.
Die folgende Abbildung soll „Die eigene Website als eigene Content-Hub“ näher darstellen:
Auf Deiner Website publizierst Du Deinen eigenen Content für Deine Leserschaft (Stakeholder). Die Maßnahmen Social Media dienen zur Gewinnung von Traffic für Deine Website, da diese am besten Deine Markenwelt widerspiegelt. Genauso dienen E-Mail-Marketing, Webinar und Suchmaschinenoptimierung (SEO) für die Gewinnung von Traffic für Deine Website. Je umfangreicher Deine Website ist (Corporate Blog, Newsroom, Pressebereich, Shop, Forum usw.), desto stärker und klarer wirkt Deine Markenwelt. Mithilfe spezieller Website-Analyse-Tools ist Dir möglich, die Bedürfnisse Deiner Website-Besucher besser zu verstehen und Fehler zu beseitigen.
Parallel unterliegst Du auf Deiner Website keinen Beschränkungen durch eine andere Marke. Damit kannst Du beispielsweise Deine Bilder mit Deinen gewünschten Bildmaßen publizieren.
Der Social-Media-Account als Hub
Klar ist, dass eine eigene Website Kosten und (rechtliche) Risiken verursacht. Infolgedessen kann die Entscheidung gegen eine eigene Website fallen. Nur, was dann? Alternativ bietet sich ein Social-Media-Account auf einer konkreten Social-Media-Plattform wie zum Beispiel Facebook, Twitter, Instagram oder Snapchat oder LinkedIn an. Dies visualisiert die folgende Abbildung:
Ein Social-Media-Account als Hub für seine Stakeholder ist immer tangiert durch die benutzte Social-Media-Plattform. Das Design bestimmt sich durch das Corporate Design der Social-Media-Plattform. Weiterhin spielt das Image dieser Social-Media-Plattform eine wichtige Rolle und färbt auf das eigene Marken-Image ab. Weiterhin kann ich bestimmte Kommunikationsmaßnahmen wie beispielsweise einen eigenen Newsroom oder einen Pressebereich kaum oder gar nicht auf einer Social-Media-Plattform realisieren.
Der größte Vorteil dieser Strategie besteht in der sehr schnellen Realisierung eines Online-Auftritts, um so früh wie nur möglich zu geringen Kosten mit Deinen Fans auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Dementgegen steht der größte Nachteil: Die sehr hohe Abhängigkeit von der Unternehmensstrategie der Social-Media-Plattform.
Überspitzt heißt dies: „Je nach Wetter liegt der Fokus heute auf die privaten Nutzer, morgen auf politische Korrektheit und übermorgen auf die Interessen der Aktionäre. Infolgedessen ändert sich der Algorithmus und damit der eigene Erfolg.“
Fazit für: Konzept der Quelle oder Tipps für Deine Social-Media-Strategie
Persönlich favorisierte ich ganz klar eine Lösung: Die eigene Präsenz im Internet. Das heißt also die eigene Corporate Website, den eigenen Online-Shop beziehungsweise das eigene Corporate Blog.
Selbstverständlich unterliege ich mit der eigenen Präsenz im Internet Abhängigkeiten. Jedoch besitze ich hier die alleinige Hoheit, wenn wir das Gesetz unbeachtet lassen. Dieses mischt bekanntermaßen überall mit. Dennoch unterliege ich keinen „geheimen Algorithmus“, die auf Facebook, Twitter oder Instagram oder LinkedIn üblich anzutreffen sind.
Weiterhin bin ich freier bei der Wahl der Emotionen, des Design im Sinne meiner Corporate Identity, so dass meine Marke nicht neben einer anderen Marke auf einer Webseite steht. Das heißt zum Beispiel bei einer eigenen Facebook Seite, dass mein Unternehmen mit meiner Marke dominiert wird durch die Marke Facebook.
Der größte Nachteil für die Strategie — Social-Media-Account als Hub — liegt darin: Was passiert mit all dem eigenen Content von diesem Social-Media-Account, wenn eine Social-Media-Plattform aufgrund politischer Entscheidungen zerschlagen werden soll und damit den „Stecker ziehen muss“?
Jetzt verweis ich noch auf einen Artikel über die „Anker- und Angel-Funktion“ von dem Gastautor Clemens Lotze: „Zurück zur Vernunft im Social Web“ [3], da er sehr gut zum Konzept der Quelle passt.
Wenn Du ein Beispiel wünschst, dann findest Du dieses auf Twitter in diesem Tweet [4]. Darin findest Du eine Anwendung aus dem Hause Daimler.
Wie denkst Du über dieses Konzept der Quelle für Unternehmen und deren Online-Strategie? Schreibe mir Deine Meinung für einen Austausch sehr gern unten in einen Kommentar!
Quellenangaben
Für die folgenden Quellenangaben gilt der Stand vom 03. November 2018:
[1] „Die Ära des Distributed Content ist vorbei“: Publisher finden auf der SXSW deutliche Worte für Facebook
[2] Social Media: Blog, Xing, Twitter, Instagram und Kaffeetrinken. Mein Kommunikationsmix.
[3] Zurück zur Vernunft im Social Web
[4] Klaus Eck auf Twitter: Bei @Daimler ist das Blog die Kommunikationszentrale