Gleich zuerst: Ein Corporate Blog ist weder Hype noch modern. Es ist!
Bereits im Jahr 2005 stellte der Autor Ansgar Zerfaß einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema Blogs für Unternehmen vor [1]. Er setzte sich in diesem Artikel vordergründig nicht mit den strategischen und taktischen Zielen von Corporate Blogs auseinander, sondern legte den Fokus auf die Art des eigenen Corporate Blog. Dieser Fokus ist deswegen so wichtig, da sich aus der Art von seinem Corporate Blog ganz konkrete Aufgaben ableiten. Bei diesem Fokus geht es auch nicht darum, wie lang oder welche Struktur ein Blogartikel usw. besitzen muss. Dafür empfehle ich Dir diese Blog-Studie [2], wenn Du Fakten rund um das Corporate Blogging wünschst.
Corporate Blog und sein vielfältiger Einsatz
Bevor wir uns gleich den Einsatzmöglichkeiten von einem Corporate Blog widmen, noch ein wichtiger Hinweis: Du liest gerade zum Beispiel in keinem „reinen“ Unternehmensblog, sondern in einem Mix. Einerseits schreibe ich als Inhaber, so dass dieser Unternehmensblog ein sogenanntes „CEO-Corporate-Blog“ darstellt. Andererseits zählt er zugleich als ein „Knowledge-Corporate-Blog“, da ich für Dich regelmäßig Informationen, Erfahrungen, Wissen rund um Marketing, PR und Social Media publiziere. Unter dem Strich behalte, dass die folgenden Einsatzmöglichkeiten von einem Corporate Blog selten klar zuzuordnen sind.
Ergänzen will ich noch, dass die folgenden Arten von Corporate Blogs für die interne und externe Unternehmenskommunikation einzusetzen sind. Jetzt folgt endlich die Grafik in Anlehnung von Ansgar Zerfaß [1]:
Wenn Du Dein Unternehmensblog zum Beispiel als Expertenblog etablieren willst, dann leiten sich daraus Handlungsempfehlungen ab. Demzufolge wären Handlungsempfehlungen beispielsweise:
- Konzentriere Dich auf ein Hauptthema!
- Schreibe strukturierte Artikel!
- Publiziere regelmäßig ausführliche Artikel mit unterschiedlichen Sichtweisen auf das Hauptthema!
Warum Corporate Blogging?
Zuerst könntest Du Dir die Frage stellen: Warum soll ich als Unternehmen bloggen? Einerseits existieren Chancen für das Unternehmen. Andererseits gibt es Herausforderungen, die den Aufwand erhöhen. Daher stelle ich Dir kurz die Chancen und Herausforderungen rund um das Corporate Blogging vor:
- Chancen für erfolgreiches Corporate Blogging
- Niedrige Kosten für die Implementierung,
- Publizierung authentischer Inhalte,
- Hoheit über Content und Kommentare,
- Gewinnung neuer Kundenkreise,
- Kostenlose Gewinnung von Traffic dank Suchmaschinen und Social Media
- Herausforderungen für erfolgreiches Corporate Blogging
- Pflicht zur laufenden Publizierung von Content,
- Pflicht zu schneller Rückmeldung,
- Regeln und Schulungen für Mitarbeiter,
- Hoher Aufwand zur Steigerung der Bekanntmachung und Reichweite des eigenen Corporate Blog.
Bloggen als Unternehmen ist wesentlich mehr als das Schreiben von Texten. Aus der Erfahrung mit meinen Kundenprojekten mit dem Fokus – Bloggen als Unternehmen – weiß ich um die zahlreichen Herausforderungen in Unternehmen. Diese Herausforderungen zu lösen gleicht manchmal zu Projektanfang dem bekannten Kampf „gegen Windmühlen“. Im Laufe der Zeit gewinnen die Vorteile von einem Blog als Unternehmen die Oberhand und damit die Freude am erfolgreichen Corporate Blogging trotz der neuen EU-DSGVO.
Zu wissen, welche Art das eigene Unternehmensblog ist, hilft beim Aufbau von Reichweite. Dies ist ein komplexer Prozess, der für seinen Erfolg den Mix aus Know how, Budget, Daten und Tools benötigt.
Fazit für: Einsatzmöglichkeiten von einem Corporate Blog
Corporate Blogs (bzw. Unternehmens-Weblogs) sind von Unternehmen ein genutzter Kommunikationskanal. Dieser wird betrieben mithilfe der Unterstützung von Mitarbeitern und/oder externer Experten. Sie nutzen dafür ein Content-Management-System, um in (idealerweise) regelmäßigen Abständen informative und unterhaltsame Neuigkeiten zu publizieren. Weiterhin kann ein Unternehmensblog für die interne und/oder externe Unternehmenskommunikation zum Einsatz kommen. In deren Abhängigkeit kann in einem internen CEO-Corporate-Blog gänzlich andere Informationen publiziert werden gegenüber der Öffentlichkeit.
Mithilfe dieses Artikels zu den Einsatzmöglichkeiten von einem Corporate Blog will ich Dir Anregungen liefern und kein Korsett. Denn ein Unternehmensblog ist voller Leben und daher von Änderungen durchdrungen. Dazu gehört zum Beispiel das Team für die redaktionelle Arbeit. Dabei solltest Du auf Deine Corporate Identity achten.
Welche Vorteile und Nachteile besitzt der Einsatz von Corporate Blogs?
Jede einzelne Art hat ihre Vorteile und Herausforderungen. Während zum Beispiel ein Image-Blog vorwiegend zum Aufbau der Bekanntheit des Unternehmens bzw. der Marke dient und mit der Herausforderung – Keine stetige Werbung zu publizieren – verbunden ist, zeichnet ein Campaigning Blog gänzlich andere Vorteile und Herausforderungen. Demzufolge liegt sein Vorteil in der schnellen und befristeten Begleitung einer Produkteinführung oder einer Veranstaltung. Demgegenüber sind seine Herausforderungen aufgrund der zeitlichen Befristung in einer sehr professionellen Redaktionsplanung und dieses Campaigning Blog in extrem kurzer Zeit bekannt zu machen. Letztere Herausforderung ist heutzutage im ersten Schritt meistens nur mit Kapital und Multiplikatoren bzw. Influencer sowie Social Media möglich.
Gegenwärtig begünstigt der aktuelle Datenskandal von Facebook den Einsatz von Unternehmensblogs [3]. Infolgedessen können Unternehmen ihre Online-Strategie überdenken im Sinne des „Konzept der Quelle“ [4] und aktives Blog-Marketing betreiben.
Solltest Du Geschäftskunden (B2B) als Zielgruppe ansprechen und jetzt noch nicht wissen, wie Du das Potenzial von Blogs für Deine Zielgruppe einsetzt, dann lies den folgenden Artikel [5].
Ein Erfahrungsbericht von einem mittelständischen Unternehmen
Jetzt noch ein sehr interessanter Einblick von einem mittelständischen Unternehmen, welches bloggt [6]. Dieses Interview aus der Praxis kann ich jeden ans Herzen legen. Dadurch zeigt sich hervorragend das Potenzial von Unternehmensblogs für den Mittelstand.
Bestimmt denkst Du jetzt wie ich: „Corporate Blogs sind doch das ideale PR-Instrument“. Stimmt! Nur ist dies ein anderes Thema und somit für einen eigenen Blogartikel prädestiniert?
Wie denkst Du über den Einsatz von einem Unternehmensblog? Persönlich interessiert bin ich an Deiner Meinung über dieses spannende Thema. Schreibe mir unten sehr gern in einen Kommentar Deine Meinung und Antwort!
Quellenangaben
Für die folgenden Quellenangaben gilt der Stand vom 7. April 2021:
[1] Ansgar Zerfaß – Corporate Blogs: Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen in Quelle BIG BlogInitiativeGermany, 27.01.2005
[2] Blog-Studie gibt Anregungen für Dein Corporate Blog
[3] Facebook ist tot. Es lebe das Corporate Blog!
[4] Konzept der Quelle oder Tipps für Deine Social-Media-Strategie
[5] B2B Corporate Blogs – Nutzen, Möglichkeiten, Beispiele
[6] Wie Mittelständler Corporate Blogs nutzen
Vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag!
Viele Unternehmen wollen zwar ein Firmenblog, es fehlt jedoch in ebenso vielen Unternehmen an einer Strategie fürs Online Marketing selbst. Mit „viele“ sind bis zu 90 % der Unternehmen gemeint, die nicht alle Register in diesem Fach ziehen. wer das nicht tut oder kann, hat im Umkehrschluss auch keinen Plan fürs Online Marketing – siehe Erwin Lammenett, Online Marketing Konzeption.
PERSÖNLICHE ERFAHRUNG
Auch ich habe den Job, ein Corporate Blog zu betreiben, ohne jeglicher dazugehörender online Marketing Strategie regelrecht ausgefasst. Weil die Entscheidungsebene beschloss, sie wollen ein Blog und die Marketingleitung old school agiert und denkt. Seit 3 Jahren bemühe ich mich um Strategie und Zielgruppendefinition…. das gleicht immer noch einem Kampf gegen Windmühlen. Trotz Corporate Blog, das sich bei den Verweiszugriffen auf die Firmenhomepage mittlerweile auf Rang 6 positionieren konnte. Trotz Verdreifachung der Fanzahlen in FB (ohne Fans zu kaufen) und hoher Interaktionsraten, Reichweiten und guter CTR..
FORSCHUNG ONLINE MEDIA MARKETING
Aktuell schreibe ich an einer Masterthesis zu Socialmedia- und Content Strategie bezugnehmend auf Generation Millennials. Das Bild, das sich mir daraus zeigt:
Man kann sich auch heute im Jahr 2018 nicht darauf verlassen, dass die Marketingabteilung und die Entscheidungsebene im Unternehmen weiß, was sie online tut, tun will (=digitale Strategie) und welche Möglichkeiten ihnen Online-Medien für das Reputationsmanagement bieten.
Es fehlt schlichtweg an den Basics, an Strategie und Zielen, an Know How und der Bereitstellung der Ressourcen für ein professionelles Online Marketing inklusive fachlich versierte Mitarbeiter.
Nein, Facebook oder Bloggen kann nicht die Person im Unternehmen machen, die einen FB Account hat und ein bisschen privat bloggt bzw. die Texte fürs Marketing schreibt und schreiben kann.. 😉 …..wenn ich solche Aussagen schon höre….!
Leider glauben noch zuviele Entscheider, die Digitalisierung sei eine Sache der IT. Sie wissen einfach nicht, dass das Thema ein Kommunikationsthema ist. Und ich habe ja auch schließlich kein Problem, wenn ich das Problem nicht erkenne. Oder? 😉
VERWECHSLUNG AN DER BASIS
Zurück zum Corporate Blog:
Beliebter Fehler im D-A-CH: Content Marketing mit Strategie zu verwechseln. Man spricht von Content und glaubt dabei von Strategie zu sprechen. Damit ist die Ausgangssituation schon fehlerhaft und kann nur zu blindwütigem Aktionismus in Online-Medien führen. Man findet den Hinweis auf diesen Fehler nur bei Hilker (Content Marketing in der Praxis) in der Literatur! …. wenn ich es richtig im Kopf habe.
BLINDFLUG
Vielen Unternehmen (rund die Hälfte der KMU im D-A-CH) fehlen schlichtweg die Entwicklungsziele und eine klare Zielgruppendefinition (Personas inklusive Customer Journey Map). Sprich: Positionierung ist nicht vorhanden. Stattdessen werfen die Marketingabteilungen mit USP um sich und glauben zu wissen, wer die Kunden sind.
50 % der Marketer im D-A-CH arbeiten im Blindflug und nur 19 % der Unternehmen werten ihre Kennzahlen aus. Der Rest weiß um KPIs nicht Bescheid. Es gilt hier das Motto: Auge mal Pi. Ein Kollege von mir meint aufgrund seiner Forschungsarbeit: Die Firmen machen noch Umsatz. Deswegen scheren sie sich nicht um die Digitalisierung ihrer Geschäftsabläufe und ums Online Marketing.
PLANUNG WICHTIG
Wenn unter solchen Rahmenbedingungen ein Corporate Blog aufgesetzt wird, dann steht ein solches im freien Internet-Raum, frei jeglicher konzeptioneller und strategischer Einbindung in die Gesamtkommunikation des Unternehmens (Reputationsmanagement, was ist das????). Und es bringt dann rein gar nichts oder nur sehr wenig und viel Verwirrung bei den Usern. Denn um die geht es am Ende des Tages.
Fakt ist:
Dieser Beitrag kann eine wertvolle Hilfe darstellen, sich für ein Corporate Blog zu entscheiden. Dieses auch ordentlich zu planen und in die Gesamtkommunikation zu integrieren.. Ich werde ihn auf jeden Fall weiterempfehlen, auch auf meinem privaten Blog.
Und es bedarf immer noch der Basisinformationen, da draußen bei den Firmen.
Beste Grüße
Angelika Wohofsky